Pädagogisches Konzept
Der Jenaplanunterricht ist ein sehr wertvolles Konzept zur Erneuerung des Unterrichts. Ursprünglich wurde es in Jena entwickelt und in den letzten Jahrzehnten in den Niederlanden aktualisiert.
Das Konzept ist ein "interpretierbares Orientierungsmodell". Es ist also kein fertig ausgearbeitetes pädagogisch-didaktisches Modell, sondern ein Fundament, worauf ein jeder selbst eine Schule aufbauen kann.
Es ist ein Konzept, das in der eigenen Lebens- und Arbeitsgemeinschaft realisiert werden muss. Diejenigen, die es umsetzten, sind die Betroffenen : die Kinder, die Eltern und die Lehrer*innen (Stammgruppenleiter*innen).
(Auszug aus "Jenaplanschule, Zusammenleben lernen, Freek Velthausz, Hubert Winters, Echten, 2020)

Was heißt das für uns?
Unsere Schule ist Lern- und Lebensraum für ALLE!
In unserer inklusiven Schule werden alle Kinder mit ihren individuellen Fähigkeiten gesehen und dürfen nach ihren Möglichkeiten lernen. Verschiedenheit wird als gegenseitige Bereicherung für alle verstanden.
Kinder werden nicht nach verschiedenen Schularten sortiert, Pädagog*innen sind Helfer, Förderer und Begleiter für die Schüler*innen, Eltern sind Begleiter ihrer Kinder außerhalb der Schule und Unterstützer*innen des Schullebens.
Die vier Basisaktivitäten Arbeit, Gespräch, Spiel und Feier sind Grundprinzipien, auf denen unser offenes Jenaplankonzept fußt. Wir nehmen Notiz von gesellschaftlichen Entwicklungen und beziehen diese in die Schulgemeinschaft ein, um den Herausforderungen dieser Zeit gerecht zu werden.
Unsere Schule als „staatlich genehmigte Ersatzschule*“
orientiert sich an den maßgebenden Lehrplänen für Grundschule, Mittelschule und Realschule hinsichtlich der Lerninhalte und Stundentafel zum Abschluss der Mittleren Reife (MSA).
In einem weiteren Schritt wird eine Fachoberschule über die Fachhochschulreife zur Allgemeinen Hochschulreife (Abitur, FOS 13) führen.
*(vgl. Art. 92 Bayerisches Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen BayEUG)
Unsere vier Basisaktivitäten
Arbeit
Unsere Schüler erarbeiten sich alle Inhalte auf verschiedene Weisen. Allein, in Partnerarbeit oder in der Tischgruppe, in der Schule oder an außerschulischen Lernorten. Damit das gelingt, bereitet sich jeder auf den Unterricht vor, indem Arbeitsmaterialien bereit liegen. Innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne entstehen Ideen, Konzepte und Projekte. Über Etappenziele wird die Arbeit daran aufgeteilt und am Ende steht ein Erfolg.
Gespräch
Sowohl während der Arbeit als auch im sozialen Miteinander sind Gespräche das wichtigste Instrument. Konzepte wollen erklärt und verstanden werden, Fragen sind willkommener Wegweiser in die individuelle Lernrichtung der Einzelnen. Hilfreiche Hinweise stehen am Wochenbeginn, am Ende der Lerntage und immer im Miteinander ganz oben.
Spiel
Lernen und andere Zeit miteinander darf und soll auch über das Spiel erfolgen. Abstrakte Konzepte werden einfacher verstanden und die Freude am Spiel geht nahtlos in die Freude am Lernen über. Spielerisches Miteinander ermöglicht häufig den Zugang zum Menschen, Große und Kleine verbringen gern Zeit miteinander.
Feier
Ereignisse und Ergebnisse feiern wir gemeinsam: Geburtstage, schulische Feste und Errungenschaften. Drei Samstage im Jahr feiern wir mit der Öffentlichkeit zusammen (Adventsbasar, Tag der offenen Tür und Sommerfest). Und vier Male stellen wir uns gegenseitig feierlich unsere schulischen Erfolge vor.
Betonung des Erzieherischen
Vermittlung von Kompetenzen
entdeckendes Lernen und projektorientierte Arbeitsformen
Leistungskultur statt Leistungskult
Wochenplanarbeit
individuelle Bildungspläne
außerschulische Lernorte
vertiefte Berufsorientierung
altersgemischte Stammgruppen
verbale Beurteilungen
rhythmisierte Ganztagsschule
Warmes Mittagessen
Ferienbetreuung: Osterferien (eine Woche)
Pfingstferien (eine Woche)
Sommerferien (erste und letzte Woche)
Arbeitsgemeinschaften
Orientierung an Lebenswirklichkeiten
aktueller Abschluss: Mittlerer Schulabschluss (MSA)
zukünftig geplante Schulabschlüsse: Fachhochschulreife
Allgemeine Hochschulreife
Unsere Werte
Inklusion
Alle Kinder lernen gemeinsam, unabhängig von ihren Fähigkeiten, und Vielfalt wird als Stärke verstanden.
Gemeinschaft
Kinder, Eltern und Pädagog*innen gestalten das Schulleben gemeinsam als echte Lebens- und Arbeitsgemeinschaft.
Individualisierung
Jedes Kind wird mit seinen persönlichen Lernwegen und Stärken wahrgenommen und individuell gefördert.
Ganzheitliches Lernen
Der Unterricht ist projektorientiert, praxisnah und orientiert sich an den Lebenswirklichkeiten der Schüler*innen.
Schulordnung
Schüler, Eltern, Mitarbeiter und Gäste betrachten
folgende Aussagen als für sich verbindlich

Peter Petersen
...entwickelte in den 1920er Jahren das Jenaplankonzept –
ein reformpädagogisches Schulmodell, das auf jahrgangsübergreifendem Lernen, Gemeinschaft und lebensnahem Unterricht basiert und bis heute Anwendung findet.
Am 26. Juni 1884 wird Peter Petersen in Großenwiehe bei Flensburg „als Sohn eines Bauern“ geboren und wächst als ältestes von sieben Kindern auf. Dort besuchte er von 1890–1896 die einklassige Grundschule, in der alle Kinder von der ersten bis zur vierten Klasse in einem Raum saßen – was einer vierjährigen Stammgruppe gleichkam. So hat er wahrscheinlich schon damals die Vorzüge einer heterogenen Gruppe kennengelernt. Im Jahre 1896 ging er auf Betreiben des Pfarrers und des Schulleiters in das Gymnasium Flensburg, welches er mit dem Abitur abschloss. Das folgende Universitätsstudium der Philosophie, Geschichte und Theologie schloss er 1908 mit einer Promotion und 1909 mit dem Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien ab.
Nach dem Referendariat arbeitete er bis 1919 als Oberlehrer am humanistischen Johanneum-Gymnasium in Hamburg. Anschließend übernahm er die Schulleitung der reformpädagogisch ausgerichteten Lichtwarkschule (Hamburg). Diese Schule war auf der Grundlage der Schulreformbewegung gegründet worden, um junge Menschen auf die selbstbestimmte und verantwortliche Partizipation an der Demokratisierung des gesellschaftlichen Lebens vorzubereiten, wohl auch, um den immer stärker werdenden faschistischen Strömungen den geistigen Boden zu entziehen.
Nach seiner Habilitation (1920) und dem Ruf an die Universität Jena (1923) wurde Peter Petersen in Jena beauftragt, die universitäre Volksschullehrerbildung aufzubauen und das Verhältnis von pädagogischer Theorie und Praxis auf eine neue Grundlage zu stellen. Dazu wandelte er die vorhandene „Seminarschule“ zu einer Universitätsübungsschule um. Dort entwickelte er sein pädagogisches Konzept und er konnte Theorie und Praxis miteinander verbinden.
Kleiderordnung
Schüler, Eltern, Mitarbeiter und Gäste betrachten folgende Aussagen als für sich verbindlich
Ich überprüfe mein Erscheinungsbild bevor ich aus dem Haus gehe und bin mir bewusst, als Teil der Schulfamilie für mich und die Gemeinschaft Verantwortung zu tragen.
Meine Kleidung passe ich den Gegebenheiten in der Schule an. Das bedeutet zum Beispiel keine Kopfbedeckung (ausgenommen religiöse Gründe) im Schulgebäude, dem Wetter entsprechende Kleidung oder Sportkleidung zum Wechseln.
Im Schulalltag trage ich keine Kleidung, die Aufschriften oder Abbildungen zeigt, die Drogen, Gewalt, Alkohol oder ähnliches verherrlichen. Ebenso soll diese keine rassistischen, sexistischen, oder diskriminierenden Botschaften enthalten.
Mir ist wichtig, mit gutem Beispiel voranzugehen, um einen respektvollen Umgang zu pflegen.
Ich möchte niemanden unserer Schulfamilie durch mein Erscheinungsbild (z.B. Schmuck, Make-up) erschrecken, beleidigen oder stören.
Meine Kleidung sollte Brust, Bauch und Po ausreichend bedecken. Dabei sollte ich mich unbeschwert bewegen, hinsetzen oder bücken können, ohne tiefe Einblicke zu gewähren.
Ich verzichte auf transparente Kleidung und zeige keine Unterwäsche.